Apps und Mobilität:
Mach Dich bereit für eine virtuelle Welt!

Was hat Geodäsie mit Apps und Mobilität zu tun und wie helfen uns Geodäten im Alltag?

Früher hat man vor Beginn einer längeren Reise in unbekannte Gefilde Straßenkarten studiert und gehofft, dass auch die kleineren Landstraßen darauf auftauchen. Und dann hat man sich verabredet und gehofft, dass man den Treffpunkt in der unbekannten Stadt schon finden würde. Inzwischen gibt es für all das die virtuelle Welt – und du kannst als Geodät helfen, sie weiter zu entwickeln.

Mit wievielen Satelliten arbeitet GPS (Global Positioning System)?

Gar nicht so viele! GPS besteht aus einem Verbund von 24 Satelliten, die die Erde auf elliptischen (nahezu kreisförmigen) Bahnen in ca. 20200 km Höhe umrunden.

OpenStreetMap – Geodaten für alle

Was ist OpenStreetMap?

OpenStreetMap (OSM) sammelt die Daten über unsere Erde und stellt sie zur freien Verfügung: Geodaten für uns alle. Auch Unternehmen wie Google stellen Karten kostenlos bereit, nicht aber die zugrundeliegenden Geodaten.

Wie funktioniert OpenStreetMap?

Das Projekt OSM will die Abhängigkeit von kommerziellen Anbietern mit an Bedingungen verknüpfte Kartenbenutzung beenden. Denn die Daten bei OSM kannst du frei einsetzen und beliebig weiterverarbeiten. Du kannst die Erde erfassen und deine eigenen Karten erstellen.

Wenn du möchtest, kannst du auch bei OSM selbst mitmachen – du musst dafür kein Geodät sein! Die meisten Mitglieder der OSM-Community sammeln Daten mit ihrem GPS-Gerät und stellen sie bei OSM ein. Aber du kannst auch Karten digitalisieren, zusätzliche Daten zur Verfügung stellen oder die Datenbanken, Editoren oder die kartografische Software programmieren. All das musst du nicht alleine in deinem stillen Kämmerlein machen – andere OSM-Mitglieder triffst du zum Beispiel bei „Mapping Weekends“, und dann zieht ihr gemeinsam los.

Wer nutzt OpenStreetMap noch?

Auch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie nutzt OSM-Daten: Mit “Map On Demand” steht seit 2021 eine Webanwendung zur Verfügung, mit der druckfertige Karten und Kartenausschnitte individuell erzeugt werden können.

Map on Demand (MoD)

Die digitale Vermessung der Welt: Navigation und autonomes Fahren

Welches Knowhow steckt in Navigationssystemen? Was für Sensoren benötige ich für das autonome Fahren? Welche Navigationsverfahren sind erforderlich, um einen 50 km langen Tunnel planungsgetreu voranzutreiben oder etwa einen unbemannten Flugkörper zu steuern? Mit welcher Präzision muss eine ICE-Trasse eingerichtet werden, damit Geschwindigkeiten von 300 km/h möglich sind?

Auf all diese Fragen geben geodätische Multisensorsysteme eine Antwort. Ein besonderer Reiz liegt in der interdisziplinären Arbeit des Geodäten mit anderen Branchen wie Bauwesen, Maschinenbau, Sensortechnik, Verkehrssystemtechnik, Kommunikationstechnik, Informatik und Kartographie.

Haben wir Dein Interesse geweckt? Eine große Anzahl an Ingenieur- und Planungsbüros, viele Bau-, Industrie- und Forschungsbetriebe, Energieversorgungs- und Automobilunternehmen sowie Städte und Gemeinden und bieten Ingenieuren der Geodäsie und Navigation vielseitige Aufgaben.

Von 3D-Stadtmodellen bis hin zu intelligenten Gebäudedatenmodellen

In Computerspielen kannst du durch die engen Straßen von Monaco Autorennen fahren oder Zombies durch die Häuserschluchten von New York jagen. Möglich machen das dreidimensionale Modelle, die ganze Häuser, Straßen und Städte virtuell nachbauen.

Wie wichtig sind 3D-Modelle heute?

Dreidimensionale Modelle von Städten und Regionen spielen heute eine wichtige Rolle in zentralen Aufgabenstellungen der Architektur, Stadt- und Raumplanung, Vermessung, mobilen Telekommunikation und des Facility Managements.

Im Umweltbereich ermöglichen 3D-Stadtmodelle u. a. die Simulation von Lärm- und Abgasausbreitungen sowie Voraussagen über mögliche Veränderungen des Stadtklimas.

In Katastrophensituationen wie z. B. bei Hochwasser kann bei Vorliegen von 3D-Landschaftsmodellen schnell ermittelt werden, welche Gebiete und Gebäude betroffen sein werden, so dass entsprechende Maßnahmen frühzeitig eingeleitet werden können.

Das 3D-Modell der Stadt Bonn

Wie entstehen solche Modelle?

Die Grundlage für all diese realen 3D-Stadtmodelle liefern jedoch echte 2D-Geodaten. Um ein solches Modell zu erstellen, liefern Geodäten die nötigen Luftbilder, die Katasterkarten, die Laserscanning­punktwolken. Und sie verfügen über das nötige Wissen, um diese flachen Daten am Rechner zum virtuellen, dreidimensionalen Leben zu erwecken.

Was ist Building Information Modeling (BIM)?

Das ultimative Level ist schließlich BIM: Building Information Modelling. Hier wird ein 3D-Stadtmodell noch mit sämtlichen Zusatzinformationen versehen. Wie viel kostet das Haus? Wann muss die Heizung gewartet werden? Wie sind wo welche Materialien verbaut oder die Kabel verlegt? Und wann kommt der nächste Bus an der Haltestelle um die Ecke?

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