In der Geodäsie dreht sich ganz viel ums Klima. Geoinformationen sind unerlässliche Grundlage im Klimaschutz – vom Monitoring, über Vorsorgemaßnahmen, bis zum Klimafolgenmanagement und der Entwicklung von Modellen und Prognosen.
„Und sie bewegt sich doch“ – Ob Galileo Galilei diesen berühmten Satz wirklich gesagt hat, sei dahingestellt. Fest steht: Recht hat er. Nicht nur mit der Behauptung, dass sich die Erde um die Sonne dreht, statt wie festgenagelt im Weltraum zu verharren.
Die Erde ist darüber hinaus ein dynamisches System und die Kräfte, die auf sie wirken, verändern ständig unseren Lebensraum auf ihrer Oberfläche. Wie genau diese Kräfte wo wirken, fasziniert Laien und Forscher seit Jahrhunderten – Geodäten inklusive.
Die Geodynamik, also die Erforschung der bewegten Erde, bildet einen Schwerpunkt vieler geodätischer Teildisziplinen.
Pro Sekunde schmelzen weltweit 150.000 Eisblöcke.
Mit Hilfe von Satelliten, wie der Schwerefeld-Mission GRACE, kann das Gewicht von Grönland via Anziehungskraft bestimmt werden. Hierfür fliegen zwei Satelliten hintereinander. Der Abstand zwischen diesen wird mittels Mikrowellen ständig registriert. Liegt mehr Masse auf der Erde vor, so wird einer der Satelliten stärker angezogen und der Abstand vergrößert sich.
Die Radarinterferometrie kann eingesetzt werden, um den Klimawandel zu beobachten, etwa indem du dokumentierst, wie sich die arktischen Eismassen verändern. Dafür werden Satelliten mit Radarsensoren ausgestattet. Aus einer Erdumlaufbahn senden sie kurze Signale zur Erde. Treffen diese Radarpulse auf die Oberfläche auf, werden sie dort reflektiert und zurück ins All geschickt. Dort empfängt sie die Antenne des Satelliten und zeichnet sie auf. Das Ergebnis ist eine höchst genaue Abbildung der Erdoberfläche.
Neben der Dokumentation der Eismassen ist mit diesem Prinzip auch die Messung von Bodensenkungen, die nur wenige Millimeter betragen und die auf der Erde kein Mensch bemerken würde, möglich.
Wer zu nah am Wasser gebaut hat, sollte Vorkehrungen treffen. Aber es sind nicht nur die zunehmende Nutzung von gewässernahen Bereichen, sondern auch klimatische Einflüsse und Veränderungen, die den Hochwasserschutz immer wichtiger machen. Zu einem solchen Hochwasserschutz tragen auch Geodäten bei: Du hilfst dabei, die Schäden durch Hochwasser zu begrenzen und unseren Lebensraum Erde zu sichern.
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Weitere InformationenKlimaschutz und Klimafolgenanpassung sind die Kernaufgaben einer nachhaltigen Stadt- und Dorfentwicklung.
Die Aufgabe des Klimaschutzes besteht darin, durch verringern der Treibhausgasemissionen die Antreiber des menschgemachten Klimawandels zu mildern. Die Anpassung an den Klimawandel entwickelt dabei Strategien und Maßnahmen, die die Empfindlichkeit natürlicher und menschlicher Systeme gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels reduzieren.
Viele Geodätinnen und Geodäten arbeiten in Ihrer beruflichen Praxis daran, ländliche und urbane Räume klimagerechter zu gestalten.
Mit den Instrumenten der Landentwicklung wie der Flurbereinigung können ortsbezogene und interkommunale Klimaschutzvorhaben und Anpassungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels unter Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung vorbereitet und die Umsetzung unterstützt werden. Das ist vor allem eine Aufgabe der Verwaltung.
In der Privatwirtschaft sind es z.B. Vermessungsbüros und Sanierungsträger, die durch Bodenordnungsverfahren und Stadterneuerungsverfahren neue Baugebiete und Bestandsgebiete auf die Erfordernisse der Klimaanpassung vorbereiten.
Nicht zuletzt in der Wissenschaft gibt es eine Vielzahl an spannenden Betätigungsmöglichkeiten. Im Rahmen einer Studie des Instituts für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn wurde bspw. ein Konzept für einen Stresstest für Städte entwickelt: Vor dem Hintergrund zunehmender sozioökonomischer Krisen, Naturkatastrophen und dem Klimawandel wurde das Konzept für deutsche Städte erforscht.
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